/ Social Media Kommunikation

Blog oder Social Media: Was ist das richtige für mein Business?

Verena Schwarzinger
Senior Content Managerin

Bloggen ist so 2000er....? Die Anfänge reichen sogar noch weiter zurück: nämlich ins Jahr 1990. Damals veröffentlichte Tim Berners-Lee, ein britischer Physiker, Informatiker, Erfinder von HTML und Begründer des World-Wide-Web, den allerersten Blog.1 Doch warum nicht gleich Content in die sozialen Medien gießen? Oder doch lieber einen Blog betreiben? Das Ziel gibt die Antwort. :)

Der erste Blog

Blog vs. Social Media, Symbolbild Boxer
@ pixabay

Tim Berners-Lee ist ein Entwickler par excellence. Auch beim Thema Blog. Von Ideen, die er niederschrieb, wandelte sich sein Schaffen hin zu Tagebucheinträgen, die eben online zu finden waren und nicht analog in einem, „wie der Name schon sagt“, Buch. Berners-Lee gründete damit ein eigenes Kommunikationsgenre - immer mehr und mehr Blogger stiegen ins Geschäft ein, die Szene wurde bekannt und brachte viele Laien aber auch Profis vor die Computer. 

Mit dem Hype von sozialen Netzwerken wurde dann Jahre später auch das Microblogging populär: Facebook, Twitter und wie sie alle heißen. Dadurch wurde die Szenerie des mittlerweile klassischen Blogs in den Hintergrund gedrängt.

Kommunikatives Fast Food

Heute prasseln á la Minute Informationen auf uns alle ein. Dabei ist Social Media natürlich Hauptlieferant für Stories. Snack Content to go, Fast Food für zwischendurch. Das hat schon was für sich. Schnell zu konsumieren, schmeckt gut, rasch abgehakt. Aber möchte man sich kommunikativ wirklich nur davon ernähren? Machen denn etwas mehr Umfang und Tiefgang nicht oftmals Sinn, um mehr zu vermitteln bzw. zu bekommen, sich mehr zu profilieren und von anderen abzuheben bzw. konsumierte Inhalte als reichhaltiger und wertvoller wahrzunehmen? Ja, klar! So sind Blogs nicht gänzlich aus der Online-Landschaft verschwunden – im Gegenteil: Sie sind wieder, und das aus unserer Überzeugung zurecht, auf dem Vormarsch.

Experten sind sich einig: Unternehmen erkennen langsam, welches Potenzial, Image und vor allem auch welche Reichweite mit Blogs aufgebaut werden können.

Heute ein Blogger, morgen ein Publisher

Regelmäßige Artikel für eine bestimmte Zielgruppe schaffen Mehrwerte – für Leser und für den Verfasser. Und relevanter, nutzenbringender Inhalt generiert Reichweite. Denn in der Kommunikation ist es generell so wie im Leben: Was Sinn macht, wird gesucht, was als wertlos oder gar unsinnig wahrgenommen wird, wird vermieden.

Gar nicht so wenige Blogger machen ihre (Kommunikations)Sache so gut, dass sie vom Markt angehalten ein Buch schreiben, einen Podcast eröffnen (mehr zum Thema Podcasts für die Unternhemenskommunikation hier) oder auch Workshops anbieten. Die Nachfrage von Unternehmen zu Kooperationen wird mehr und die Anzahl an qualitativ hochwertigen Beiträgen in allen möglichen Formaten kann dann durchaus zur kapazitativen bzw. organisatorischen Herausforderung werden. Das ist dann die sinnbildliche Reise vom Blogger hin zu einem Medienunternehmen. :) Diese Breitenwirksamkeit macht natürlich auch für den Blog eines Unternehmens Sinn, zum Beispiel vom CEO oder dem Eigentümer. Stichwort: CEO Positionierung. Denn sie können so persönliche, authentische, starke Botschaften transportieren, die eine organisationale Unternehmenskommunikation kaum in dieser Ausprägung platzieren könnte. Warum CEO Positionierung ein richtiger Gamechanger ist, können Sie hier nachlesen.

Netzwerke aufbauen

Interaktionen mit Leserinnen und Lesern, bis hin zu einer Diskussion über bestimmte Themen sind eines der großen Ziele eines Bloggers, aber natürlich auch aller User, die sich auf den diversen Plattformen tummeln. Das ist natürlich eine Stärke von Social Media. Das Credo - quick and dirty. So können virtuelle Netzwerke aufgebaut werden und analoge Netzwerke ergänzen.

Gerade die Coronakrise hat hier dem digitalen Change der Kommunikation nochmals einen starken Schub gegeben. Denn Netzwerke sind und bleiben entscheidend. Der Großteil der Blogger bettet seinen Blog in einer eigenen Landingpage ein. Und das ist kein Widerspruch zu Social Media. Im Gegenteil, soziale Medien und ein Blog passen wie Yin und Yang zusammen, denn sie haben jeweils etwas, was der andere nicht hat ...

Fazit: Kein Duell sondern ein Zusammenspiel

Soziale Medien bringen die Interaktionsfähigkeit und die Reichweite, der Blog auf der Landingpage bringt verdichteten relevanten Content. Er bietet vertiefende Informationen, fängt mehrere Einflugschneisen ein und berichtet auch über Persönliches hinaus. Das gilt auch für einen Corporate Blog eines Unternehmens, der im Idealfall von namentlich positionierten Personen verfasst wird. Der Blog wird da zum persönlichen oder thematischen Nachrichtendienst. In regelmäßigen Abständen wird über die Social Media Kanäle publiziert und dadurch die Synergien mit Facebook, Instagram und Co. genutzt. Der Blog mit seiner Landingpage wird so zum Content-Hub, aus dem die verschiedenen Kanäle bespielt werden. Eine klassische Win-Win-Situation.

Ein Blog eignet sich daher auch 2020ff sehr gut dazu, die Reputation eines Unternehmens oder einer Institution zielgerichtet zu bilden, das Vertrauen zu steigern und vor allem um Aufmerksamkeit zu generieren. Und das alles nicht rein über „stylische“ Produktwerbung, sondern über eine vielfältige Themenberichterstattung und Expertenmeinung. Contentqualität wird durch die Coronakrise künftig noch mehr Bedeutung haben als bisher. Generische und austauschbare Worthülsen sind endgültig Schnee von gestern.

Es ist also kein Match Blog gegen Social Media! Ganz im Gegenteil: Erst im Zusammenspiel spielen beide ihre Stärken aus. Die haben es dafür aber bei professioneller Umsetzung in sich. Bedeutung stark steigend!

Haben Sie dazu Kommentare oder Rückfragen? Dann freue ich mich auf Ihre Nachricht: office@cs2.at

[1] https://wb-web.de/wissen/medien/blogs-fur-lehrende.html

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