/ Kommunikation & Strategie

Wie Sie mit Employer Branding Lehrlingsrecruiting und Facharbeitermangel meistern?

Mag. Bianca Valdés López
Content Managerin

Gute Lehrlinge zu finden ist nicht einfach. Die meisten Jugendlichen zieht es zu einem prestigeträchtigeren Studium. Diese Tatsache in Kombination mit demografischem Wandel und der damit verbundenen Überalterung der Gesellschaft ist fatal: Es fehlen die kompetenten und leistungsstarken Fachkräfte. Wer sich hier richtig bewegt, dem steht eine steile Karriere bevor. Nur sehen das die meisten nicht so. Im Gegenteil: Die Lehre hat ein Imageproblem. So wird das Lehrlingsrecruiting zu einem regelrechten „war for talents“.

Employer Branding/Lehrlingsrecruiting, Schriftzug "This must be the place"
Pexels

Dem kann man erfolgreich entgegenwirken: mit einem professionellen Employer Branding und der richtigen Kommunikation mit den entscheidungsrelevanten Zielgruppen. Also mit der gezielten Stärkung der Arbeitgebermarke, um mit einem attraktiven Image und der richtigen Bekanntheit bei der Zielgruppe zu punkten, die richtigen Bewerber anzusprechen, zu gewinnen und zu behalten. Auch Studien1 bestätigen, dass sich gutes Employer Branding bezahlt macht. Doch wie geht das?

Mit der Ursachenforschung zu einem strategischen Employer Branding

Um dieses Instrument optimal einsetzen zu können, muss man den Ursachen auf den Grund gehen. Gerade wenn es um das Thema Lehrlingsrecruiting geht, dann stechen zwei Hauptursachen ins Auge:

  • Schlechtes Image der Lehre

81,3 Prozent der Jugendlichen2, die keine Lehre machen wollen, geben an, dass sie die Lehre unattraktiv finden. Das Image ist aber nicht nur bei den Jungen negativ, sondern auch bei den Eltern und Großeltern. Diese Zielgruppen darf man bei einer Employer Branding Strategie nicht außer Acht lassen, denn sie beeinflussen maßgeblich die Entscheidung der Jugendlichen.

  • Falsche Annahmen bezüglich des Lehrberufs

Die meisten Jugendlichen denken, dass der Lehrberuf allgemein schlecht bezahlt ist. Sie denken, dass es keine Karrieremöglichkeiten gibt und dass der Job eintönig und langweilig sei.

Die Basis des Lehrlingsrecruiting: Die Generation Z verstehen lernen!

Das Problem ist also bekannt. Auch die Ursachen. Nun gilt es eine funktionierende Strategie zu entwerfen und die perfekten Maßnahmen abzuleiten, um die zwei Hauptursachen zu eliminieren. Denn eines ist auch klar: Ein Studium allein verspricht schon lange keine top-bezahlte Spitzenposition mehr - gerade weil alle die Unis stürmen.

Nun muss man sich Gedanken über die Zielgruppe, die (potentiellen) Lehrlinge bzw. Azubis machen. Was bewegt sie? Was treibt sie an? Was ist ihnen wichtig? Das wären, um nur einige zu nennen, zum Beispiel Spaß an der Arbeit, eine sinnvolle Tätigkeit ausüben, eine gute Work-Life-Balance oder auch ganz banal die Nähe zum Wohnort. Denn ohne das Verständnis für die Zielgruppe verpuffen Botschaften ungehört.

Weiß man nun, was die Lehrlinge bewegt, kann man gezielt hier ansetzen, um sie mit relevantem Content dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten.

Soziale Medien sind ein Ort, in dem sich die Generation Z überwiegend aufhält. Vor allem Tik Tok, Snapchat und Instragram sind dabei für die jugendliche Zielgruppe von Bedeutung. Hier darf ruhig eine gute Portion Humor rein. Stichwort: Spaß an der Arbeit. Facebook steht zwar bei dieser Generation nicht wirklich hoch im Kurs, aber dafür bei den Eltern, deshalb darf diese Plattform nicht vergessen werden.

Laut einer Studie3 der Media-Agentur Dentsu Aegis, ist die Einstellung der Generation Z zu den sozialen Medien aber gerade mitten in einem Umbruch. Ein Fünftel der Befragten gab an, in den letzten zwölf Monaten ihre Konten deaktiviert zu haben und ein Drittel haben immerhin ihre Zeit am Smartphone reduziert. Hauptgründe dafür sind die Sorge um Datenmissbrauch und um den negativen Einfluss der Sozialen Medien auf die Politik, die Gesellschaft und die eigene Psyche. Mit kurzweiligem Spaßcontent allein kommt man bei der Generation Z also nicht mehr weit, daher gilt es nun umso mehr, auf die Bedürfnisse der Jugendlichen nach transparenten Informationen einzugehen- nur dann sind Social Media Kanäle weiterhin die direkten Touchpoints zu den Youngsters von heute.

Eine andere Möglichkeit dies zu bewerkstelligen ist eine eigene Landingpage mit allen Informationen, die so ein Lehrling nun mal braucht. Denn das ist ein Punkt, der der Generation Z wichtig ist: Klare Botschaften in der Flut aus Informationen. Hier können auch Gehalt, zukünftige Aufgaben, Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten transparent kommuniziert werden. Allerdings bietet eine Landingpage nicht nur die Möglichkeit für rein arbeitsbezogene Informationen-der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt, solange die Inhalte relevant bleiben. 

Lesen Sie hier mehr zu den Thema, warum Lehrlingsmangel ein Kommunikationsproblem ist.

Fazit: Vom Lehrlingsmangel zum -überfluss

Mit dem Wissen um Ursachen und dem Verständnis für die Generation Z wird mit etwas Geschick und Können (und der richtigen Strategie) aus einem Mangel ein Überfluss und das oft gefürchtete Lehrlingsrecruiting kann kommen.

Haben Sie dazu Fragen, Anmerkungen, Feedback? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung: office@cs2.at

 

1Indeed: „Wie Unternehmen trotz Fachkräftemangel Mitarbeiter finden!

2Marketagent: „360 Grad Studie: Employer Branding

3Studie Meinungsforschungsinstitut bmm

4dentsuaegisnetwork.com

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